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Marseille – Mittelmeer-Metropole mit reicher Vergangenheit

Es hat schon seine Berechtigung, warum sich Marseille auf der Liste der französischen Kulturhauptstädte wiederfindet. Die Mittelmeer-Metropole ist mit fast einer Million Einwohner nach Paris die zweitgrößte Stadt des Landes und blickt auf eine reiche Kulturgeschichte zurück. So nimmt es auch nicht wunder, dass Marseille sich als ein Ort entpuppt, wo es überaus viel Interessantes zu entdecken gibt.
Was Kunst und Kultur angeht, so kann schon mal auf die vielen Museen verwiesen werden, wobei das Museum der Zivilisationen Europas und des Mittelmeerraums – kurz MuCem sicherlich das spektakulärste sein dürfte. Das 2013 eröffnete Museum fasziniert durch seine außergewöhnliche Architektur und will auf rund 40.000 Quadratmetern dem Besucher einen Einblick in die Mittelmeer-Kultur vermitteln. Ebenso erwähnenswert ist das Musée des Beaux-Arts mit seiner umfangreichen Sammlung von Bildern, Zeichnungen und Skulpturen, die aus der Zeit zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert stammen. Der Bestand umfasst unter anderem Werke solcher Künstler wie Perugino oder Rubens.

Marseille

Marseille hat zudem viele historische Bauwerke zu bieten. An dieser Stelle sollte unbedingt die Notre-Dame de la Garde genannt werden. Die Wallfahrtskirche gilt als Wahrzeichen der Stadt und wird jährlich von ca. zwei Millionen Menschen besucht. Sie wurde im 19. Jahrhundert im neobyzantinischen Stil errichtet und da sie sich auf einem über 100 Meter hohen Felsen befindet, bietet die dazugehörige Aussichtsplattform einen tollen Blick über die Stadt. Zur Ausstattung der Kirche gehören unter anderem imposante Mosaike und Wandbilder. Noch beeindruckender dürfte allerdings die Kathedrale sein, die mit einer Länge von 140 Metern über monumentale Ausmaße verfügt. Erbaut wurde sie im romanisch-byzantinischen Stil und ihre rund 70 Meter hohe Kuppel zählt zu den größten der Welt. Ein weiterer interessanter Sakralbau ist die Notre-Dame-des-Accoules mit ihrem denkmalgeschützten Glockenturm. Sehenswert ist aber auch die aus rosa Stein gebaute romanische Kirche St-Laurent.
Bei einem Besuch in Marseille darf natürlich auch nicht das Palais Longchamp auf dem Programm fehlen. In dem Monumentalbau sind heute zwei Museen untergebracht und ringsherum sind schöne Gärten angelegt. Für Touristen mit Interesse an historischen Bauwerken dürfte sich ferner der Weg zu der etwa zwei Kilometer von der Küste entfernten Felseninsel lohnen – der Île d’If, wo sich ein gleichnamiges Château befindet. Es handelt sich hierbei um eine Festung aus dem 16. Jahrhundert, welche eine Zeit lang auch als Gefängnis diente. Zu den Dingen, die man in Marseille einfach gesehen haben640px-Marseille muss, gehört sicher auch der Vieux Port – der älteste Hafen in der Stadt und gleichzeitig das kulturelle Zentrum. Dieser fungiert nicht nur als Anlegestelle für über 3.000 Boote täglich, sondern ist auch ein beliebter Treffpunkt für Einheimische wie auch Touristen.

Breslau: Kultur pur!

Wenn eine Stadt zur europäischen Kulturhauptstadt nominiert wird, dann lohnt es sich sicher, diese näher in den Augenschein zu nehmen. Breslau512px-Wroclaw-marketsquare-elizabethschurch war einst die Hauptstadt Schlesiens und ist heute eines der wichtigsten Kulturzentren Polens. Die Oder-Metropole zieht jährlich zahlreiche Touristen an, die sich von der besonderen Atmosphäre anstecken lassen. Es gibt viele unterschiedliche kulturelle Veranstaltungen, ein pulsierendes Nachtleben, jede Menge Museen und eine wunderschöne Altstadt. In ihr befindet sich die Anfang des 18. Jahrhunderts gegründete Universität und eine Reihe anderer historischer Bauwerke, zum großen Teil gotische. So zum Beispiel eine orthodoxe Kathedrale, die aus Backstein gebaute Magdalenenkirche oder das zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert entstandene Rathaus. Dieses gilt als eines der schönsten Gotik-Gebäude in ganz Europa. Auffallend ist die aus dem späten 16. Jahrhundert stammende astronomische Uhr, die an der Ostfassade angebracht ist. Markant sind auch der im Stil der Renaissance errichtete Turm sowie die jahrhundertealten Erker. Zu den beeindruckendsten Räumen gehören etwa der Fürstensaal mit seinem alten Deckengewölbe, die Ratsstube, wo sich einst die Machtzentrale in Breslau befand, sowie der gut 600 Quadratmeter großer Festsaal, wo nicht nur der neu gewählter Stadtrat gefeiert wurde, sondern auch Feste oder sonstige Veranstaltungen stattfanden. Weitere bedeutende gotische Bauwerke in der Breslauer Altstadt sind zum Beispiel die Kirche St. Dorothea, Wenzel und Stanislaus mit den vielen barocken Ornamenten oder die dreischiffige KircheSt. Corpus Christi aus dem 14. Jahrhundert.

Es gibt jedoch in der Altstadt von Breslau noch weitere Sehenswürdigkeiten, die anderen Stilepochen zugehörig sind. Dazu gehört beispielsweise die barocke Jesuitenkirche mit den imposanten Deckenfresken. Sehr sehenswert sind aber auch die im Stil des Klassizismus errichtete Alte Börse, die Anfang des 20. Jahrhunderts erbaute Markthalle oder das Opernhaus, welches nach dem Entwurf des bekannten Architekten Langhans entstand. Bei einem Besuch in Breslau sollte man sich natürlich auch nicht das Stadtschloss entgehen lassen. Das Schloss wurde in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts gebaut und diente den640px-Wroclaw-cathedral-island preußischen Hohenzollern als Residenz, wenn diese in Breslau weilten. Doch auch außerhalb der Altstadt gibt es viel Interessantes zu sehen. So zum Beispiel den Wasserturm, der auf 42 Meter Höhe mit einer Aussichtsplattform ausgestattet ist, von der aus man bei sehr guter Sicht sogar das Riesengebirge mit der Schneekoppe erblicken kann. Beeindruckend ist auch die fast 200 Meter lange Grunwaldbrücke, die ehemals Kaiserbrücke hieß, da sie von Kaiser Wilhelm II. eröffnet wurde. Weitere sehenswerte Objekte sind der Sky Tower, der mit knapp über 200 Metern Gesamthöhe das höchste Gebäude in Polen darstellt oder der im Neu-Tudorstil errichtete Bahnhof.

Vilnius, die Stadt der Kirchen und des Barock

Wenn Vilnius den Beinamen Rom des Ostens trägt, dann soll das schon was heißen. So sind es gleich über 50 Kirchen, welche360px-StCatherine'sChurch die litauische Hauptstadt ihr eigen nennt; die meisten davon in der Altstadt. Die letztgenannte darf sich rühmen, über eine Vielzahl schöner barocker Bauwerke zu verfügen. Dazu gehört zum Beispiel die Anfang des 17. Jahrhundert erbaute Kasimir-Kirche. Die Barockkirche besitzt eine kronenförmige Kuppel, deren Höhe rund 40 Meter beträgt. Die Frontfassade ist mit zwei Türmen ausgestattet. Eine weitere bedeutende Kirche in Vilnius ist die Kathedrale St. Stanislaus und St. Ladislaus, die als ältestes Gotteshaus in Litauen gilt. Die Kathedrale ist im Stil des Klassizismus errichtet, jedoch ist das Innere zum großen Teil gotisch geprägt. Zur Innenausstattung gehören unter anderem 16 Gemälde aus dem späten 18. Jahrhundert. So manche Prominente fanden hier ihre letzte Ruhestätte, darunter litauische Großfürsten und polnische Könige. Sehr schön ist auch die aus dem 14. Jahrhundert stammende orthodoxe Kathedrale. Im 18. Jahrhundert ist dieses Bauwerk gleich zwei mal stark beschädigt worden – einmal durch einen Brand und etwas später von der russischen Armee während eines Aufstandes.

In der Altstadt von Vilnius gibt es zudem noch so einige andere historische Sehenswürdigkeiten,360px-StMichael_StConstantin wie etwa die Universität, die zu den ältesten in Mitteleuropa zählt. Diese geht zurück auf ein im 16. Jahrhundert gegründetes Jesuitenkolleg und besteht heute aus einem Dutzend Fakultäten sowie diversen Instituten und Forschungszentren. Zu der Universität gehören auch ein astronomisches Observatorium, der Botanische Garten sowie drei Krankenhäuser. Die Architektur des Campus spiegelt mehrere Stile wider: der Gotik, der Renaissance, des Barock und des Klassizismus. Eine weitere interessante Sehenswürdigkeit in der Altstadt und gleichzeitig ein wichtiger Wallfahrtsort ist das Tor der Morgenröte. Dieses stammt aus dem frühen 16. Jahrhundert und ist in der historischen Stadtmauer untergebracht. Das Tor wurde von verschiedenen Dichtern besungen, unter anderem von dem polnischen Nationaldichter Adam Mickiewicz. Beim Besuch der Altstadt von Vilnius sollte man sich auch nicht den Gediminas-Turm, eines der Wahrzeichen der litauischen Metropole, entgehen lassen. In diesem Eckturm, der einst Teil der Anlage der sogenannten Oberen Burg war, befindet sich heute ein geschichtliches Museum. Aber es gibt noch einen weiteren Grund, warum ein Besuch unbedingt lohnenswert ist – von der Aussichtsplattform des Gediminas-Turms bekommt man einen tollen Blick über die Stadt. Eine sensationelle Aussicht auf die Hauptstadt Litauens bietet sich einem aber auch, wenn man sich einige Kilometer vom Stadtzentrum weg bewegt und zwar zum Fernsehturm, wo in einer Höhe von über 160 Metern eine Aussichtsplattform angebracht ist.

Bratislava – geschichtsträchtige Bauten und moderne Architektur

Sie gehört mit knapp einer halben Million Einwohnern sicher nicht zu den größten Städten Europas, noch mag sie als eine der schillerndsten angesehen werden und dennoch ist Bratislava auf jeden Fall einer Reise wert. Die Hauptstadt der Slowakei punktet durch eine charmante Altstadt, geschichtsträchtige Burgen sowie durch so einige interessante Objekte, die der modernen Architektur zugeordnet sind.

Hierhin einreihen darf sich allemal die sogenannte Neue Brücke. Diese Donaubrücke verfügt über eine Hauptspannweite von gut450px-Nový_most 300 Metern, während die Gesamtlänge ca. 430 Meter und die Breite 21 Meter beträgt. Die Neue Brücke wurde zwischen Ende der 1960er und Anfang der 1970er errichtet und ist mittlerweile als Bauwerk des Jahrhunderts ausgezeichnet worden. In luftiger Höhe, nämlich in 80 Metern Höhe, ist ein UFO-förmiges Restaurant untergebracht und 15 Meter höher gibt es eine Aussichtsplattform, von der aus man einen herrlichen Blick über die Stadt genießen kann. Ein weiteres Beispiel der modernen Architektur stellt das Slowakische Nationaltheater dar. Das Gebäude verfügt über sieben Stockwerke und mehr als 2.000 Räume, darunter drei Hauptsäle. Außerdem gehören noch einige Lokale dazu. Geschmückt ist dieses Bauwerk mit diversen Kunstwerken und draußen befindet sich ein Springbrunnen.

Kunstgeschichtlich interessierte Touristen dürften jedoch eher historische Bauwerke bevorzugen. Und nach ihnen wird man auch in slowakischen Metropole nicht lange suchen müssen, ist doch etwa die Burg Bratislava schon von Weitem zu sehen. Die im Deutschen auch Pressburg genannte Festung thront auf einem 85 Meter hohen Felsen im Westen der Altstadt. Ihre Entstehungsgeschichte reicht weit in die Vergangenheit zurück, waren es nämlich die Kelten, die zu den ersten Siedlern gehörten. Später wurde der Burgberg durch Germanen und Römer besiedelt, bis schließlich nach einigen Jahrhunderten die Slawen kamen. Heute dient die Burg als Museum und zu Repräsentationszwecken, dabei schmückt sie auch mehrere slowakische Euro-Münzen. 640px-Castel_in_BratislavaBratislava kann jedoch noch eine weitere Burg aufbieten oder vielmehr das, was von ihr übrig geblieben ist – die Ruine der Burg Devin. Das Felsmassiv, auf welchem die Burg einst stand, spielte schon vor paar Tausend Jahren eine wichtige Rolle; die Festung selbst wird in den Annalen des 9. Jahrhunderts zum ersten Mal erwähnt. Eine weitere historische Sehenswürdigkeit, die man sich bei einem Besuch in Bratislava nicht entgehen lassen sollte ist das aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammende Schloss Karlburg. Im Laufe der Zeit hat es mehrfach den Besitzer gewechselt. Zu den Schlossherren gehörten unter anderem der Industrielle Hugo Graf Henckel von Donnersmarck und zu den Gästen zählte neben der Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner auch der Erzherzog Franz Ferdinand.

Übersät von wertvollen Baudenkmälern: Stralsund

Sehenswerte Städte mit einem reichen Kulturerbe müssen nicht übermäßig groß sein. Man nehme etwa Stralsund mit gerade mal knapp 60.000 Einwohnern und Hunderten von Baudenkmälern. Kein Wunder also, dass die Stralsunder Altstadt es mittlerweile zum UNESCO-Weltkulturerbe geschafft hat. Das Stadtrecht besitzt die norddeutsche Stadt bereits seit dem 13. Jahrhundert und entsprechend alt sind auch die ältesten Gebäude. So zum Beispiel das Rathaus, welches Wahrzeichen von Stralsund ist und als eines der bedeutendsten säkularen Bauwerke des Ostseeraums gilt. Ursprünglich diente das Gebäude als Kaufhaus; erst als es im 14. Jahrhundert weiter ausgebaut wurde, kam auch Sitzungsräume für den Stadtrat hinzu. Ein weiteres denkmalgeschütztes Gebäude in der alten Hansestadt stellt der Artushof dar. Dieser wurde im frühen 14. Jahrhundert errichtet und wurde für diverse Feste und offizielle Empfänge genutzt. Zu den Gästen gehörte unter anderem auch ein schwedischer König. Ebenso aus dem 14. Jahrhundert stammt das sogenannte Scheelehaus, in welchem der Apotheker und Chemiker Carl Wilhelm Scheele geboren und aufgewachsen war.

Stralsund,_Alter_Markt

Interessant zu besichtigen ist auch das Dielenhaus in der Mühlenstraße. So wurden Kaufmannshäuser genannt, welche nicht nur zum Wohnen dienten sondern auch für Handelszwecke – in großräumigen, erdgeschossigen Dielen. Zu den weiteren historischen Bauwerken in der Altstadt von Stralsund gehören zum Beispiel das Commandantenhaus aus dem 18. Jahrhundert,Stralsund,_Altstadt welches dem damaligen schwedischen Stadtkommandanten als Residenz fungierte, das spätgotische Wohnhaus Wulflamhaus oder die im 15. Jahrhundert gegründete Schiffercompagnie, in welcher heute eine maritime Ausstellung untergebracht ist. Stralsund wurde schon seit dem 13. Jahrhundert durch diverse Stadtbefestigungen geschützt. Damals gab es eine gut 3 Kilometer lange Stadtmauer, die aber aus Pfahlwerk bestand und es sollte Jahrhunderte dauern, bis diese durch eine Stadtmauer ersetzt wurde. Von dieser ist heute noch ein kleiner Rest erhalten. Ebenso erhalten ist das nördlichste der Stadttore – das Kniepertor sowie das Mitte des 15. Jahrhunderts erbaute Kütertor.
Stralsund hat aber auch schöne alte Kirchen und Klöster zu bieten. Sehr sehenswert ist etwa das Johanniskloster, welches zu den ältesten Bauwerken der Stadt zählt. Wo einst die Franziskaner residierten, befindet sich heute das Stadtarchiv mit Tausenden von Urkunden und Akten, darunter auch die Stadtgründungsurkunde. Etwa aus der gleichen Zeit stammt auch das Heilgeistkloster, zu dem ein Hospital gehörte, welches sowohl für einheimische als auch auswärtige Kranke Aufnahme bot. Zu mittelalterlichen Kirchen gehört zum einen die im 14. Jahrhundert zu einer Basilika umgewandelte Jakobikirche. Ferner zählt dazu St. Nikolai – ein exzellentes Beispiel norddeutscher Backsteingotik. Sehenswert ist schließlich auch die erstmals im späten 13. Jahrhundert in den Annalen erwähnte Marienkirche mit dem markanten, rund 150 Meter hohen Turm.

Die Altstadt von Tallinn – eine wahre Kulturperle

Tallinn gehört sicherlich zu jenen Städten, die eine der schönsten Altstädte Europas ihr eigen nennen darf. Die baltische Metropole hieß bis Anfang des 20. Jahrhunderts Reval, wobei der Name im deutschsprachigen Raum nach wie vor gebräuchlich401px-Tallinn-raadhus ist. Ihre Ursprünge gehen auf das 11. Jahrhundert zurück; die Altstadt an sich entstand während des 13. und 14. Jahrhunderts. Vanalinn, so der Name dieses Stadtteils der estnischen Hauptstadt, besteht eigentlich aus zwei Teilen, welche lange Zeit als getrennte Verwaltungseinheiten galten. Erst Ende des 19. Jahrhunderts wurden sie zusammengelegt. Es handelt sich einmal um den hochgelegenen Domberg sowie um die tieferliegende Unterstadt.
Auf dem Domberg befindet sich das Castrum Danorum – eine im 13. Jahrhundert errichtete Burg. Der lateinische Name bedeutet nichts anderes als Dänenburg. Einst eine hölzerne Burg wurde sie wohl spätestens ab dem frühen 13. Jahrhundert als steinerne Festung weiter ausgebaut. Einer ihrer Wehrtürme, der Lange Hermann, gilt als Wahrzeichen von Tallinn. Der Eckturm hat seit dem 16. Jahrhundert eine Höhe von gut 45 Metern. Wer das herrliche Panorama von seiner Aussichtsplattform aus genießen möchte, der muss allerdings die Mühe auf sich nehmen, über 200 steile Treppenstufen zu erklimmen. Es ist jedoch nicht das Castrum Danorum allein, weshalb sich ein Besuch auf dem Domberg auf jeden Fall lohnt. Denn hier befindet sich ebenfalls der im gotischen Stil erbaute Tallinner Dom. Bemerkenswert sind unter anderem die zahlreichen adeligen Wappen, die an den Wänden der Kirche aufgehangen sind. Von dem dazugehörigen Glockenturm, der immerhin fast 70 Meter hoch ist, kann der Besucher ebenfalls einen schönen Blick über die Stadt erhaschen. Ein weiteres sehenswertes Gebäude auf dem Domberg stellt die Alexander-Newski-Kathedrale dar. Die im späten 19. Jahrhundert errichtete Kathedrale verfügt über eine prachtvolle Ausschmückung. Neben diversen Mosaiken und mit Glasmalereien verzierten Fenstern gehören auch vergoldete Ikonostasen dazu. Zudem ist sie mit fünf Zwiebeltürmen ausgestattet und besitzt elf Glocken, von denen die größte ganze 16 Tonnen wiegt.

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Allerhand Interessantes gibt es aber auch in der Unterstadt zu sehen. Erwähnenswert ist zum einen das mittelalterliche Rathaus, an dessen Turm schon seit dem 16. Jahrhundert Tallinns berühmteste Wetterfahne angebracht ist. Sehenswert ist sicher auch die aus dem 15. Jahrhundert stammende Ratsapotheke, die als eine der ältesten europäischen Apotheken gilt, die heute noch betrieben wird. In der Unterstadt sind ebenfalls so einige schöne alte Kirchen zu finden. So zum Beispiel die Olaikirche, welche nach einem norwegischen König aus dem 11. Jahrhundert benannt ist. Oder die Nikolaikirche, die im 13. Jahrhundert von Kaufleuten aus Westfalen gegründet wurde.

Verona: weitaus mehr als nur Schauplatz eines Liebesdramas

Mit der ewigen Stadt Rom kann sie zwar nicht ganz mithalten, doch gilt Verona als eine der schönsten Städte Italiens. Die norditalienische Stadt kann sich nicht nur rühmen, Schauplatz der tragischen Liebesgeschichte „Romeo und Julia“ zu sein, obwohl sie diese Tatsache an sich schon sehr attraktiv für Touristen aus allen möglichen Ländern macht. Zudem verfügt Verona über eine ganze Reihe architektonischer Sehenswürdigkeiten, von denen einige in die römische Zeit datieren. Dazu gehört zum einen die Arena, welche Anfang des 1. Jahrhunderts errichtet wurde. Das 24 Meter hohe Amphitheater bietet rund 22.000640px-Arena_di_Verona Zuschauern Platz. Wo einst Gladiatoren- und Wettkämpfe stattfanden, werden heute in den Sommermonaten Opernaufführungen und Rock-Konzerte veranstaltet. Ebenfalls aus dem 1. Jahrhundert stammt der Arco dei Gavi – ein Vierfrontbogen aus weißem Naturstein. Anfang des 19. Jahrhunderts von den Franzosen abgerissen, wurden die Trümmer des Triumphbogens Anfang der 1930er Jahre wieder zusammengefügt. Zu weiteren antiken Baudenkmälern in Verona zählen die ehemaligen Stadttore Porta dei Leoni und die prunkvoll gestaltete Porta dei Borsari.

Noch mehr Sehenswürdigkeiten finden sich im Mittelalterlichen Zentrum. Hierbei sollte zum einen das Castelvecchio erwähnt 640px-Verona_CastVecchiowerden. Es handelt sich um ein Kastell der Scaliger – einer Adelsfamilie, die zwischen Mitte des 13. und Ende des 14. Jahrhunderts die Stadt regierte. Im Laufe der Jahrhunderte wurde das ehemalige Kastell für verschiedene Zwecke genutzt, etwa als Lagerhaus oder als Kaserne. Seit der 1920er Jahren findet das Gebäude als Museum Verwendung. Zu den ausgestellten Werken gehören auch solche von Jacopo Bellini und Tizian. Sehenswert sind auch die diversen Paläste, die sich in der Nähe befinden, beispielsweise der aus dem 16. Jahrhundert stammende Palazzo Scannagatti. Recht malerisch macht sich die Römerbrücke Ponte Pietra über den Fluss Etsch.
Zu den wichtigsten Plätzen Veronas gehört erstens die Piazza delle Erbe, der ehemalige Versammlungsort der Stadtbewohner. Hier sind Bauwerke aus verschiedenen Jahrhunderten anzutreffen, etwa der Uhrturm Torre del Gardello aus dem 14. Jahrhundert oder der im Barockstil erbaute Palazzo Maffei. In der Nähe der Piazza delle Erbe liegt schließlich auch die Casa di Giulietta, die das ehemalige Elternhaus de Heldin des Shakespeare-Dramas sein soll. Erwähnenswert ist aber auch die Piazza dei Signori, wo sich unter anderem der Justizpalast sowie eine Statue des berühmten Dichters Dante Alighieri befinden. Wer in Verona weilt, der darf sich aber auch darauf freuen, sehr schöne Kirchen besichtigen zu können. Dazu zählt die romanische Basilica San Zeno Maggiore mit dem imposanten Glockenturm genauso wie die Dominikanerkirche Chiesa di Santa Anastasia, die als hervorragendes Beispiel der italienischen Gotik gilt.

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Es gibt viel zu sehen in der ältesten Stadt Deutschlands

In einer Stadt, die sich rühmt, Deutschlands älteste zu sein, erwartet man auch zurecht so einige einzigartige Sehenswürdigkeiten. Und in der Tat wird man in Trier nicht enttäuscht. So hat die Moselstadt mit ihrer über 2.000jährigen Geschichte nicht nur mittelalterliche Bauten zu bieten, sondern auch architektonische Zeugnisse aus der Antike. Das vielleicht bekannteste und zugleich auch Wahrzeichen der Stadt ist das sogenannte Schwarze Tor oder Porta Nigra. Bei diesem, aus dem640px-Trier_Porta_Nigra 2. Jahrhundert stammenden Bauwerk, handelt es sich um das besterhaltene Stadttor aus der Römerzeit in ganz Deutschland. Das Wahrzeichen Triers schmückte bereits mehrere Briefmarken. Ein weiteres antikes Überbleibsel stellt das Amphitheater dar, welches einst 18.000 Zuschauern Platz bot. Das Theater war seinerzeit Schauplatz blutiger Gladiatorenkämpfe ebenso wie von Hinrichtungen. Ebenfalls aus dieser Zeit stammt die Römerbrücke, welche als die älteste deutsche Brücke gilt. Ihre Steinwölbung entstand allerdings erst viel später, nämlich im Mittelalter. Nach einer Sprengung durch französische Truppen Ende des 17. Jahrhunderts wurde die Wölbung erneuert. Im Laufe der Zeit kam es zu mehreren Erweiterungen der Moselbrücke; während des 2. Weltkriegs blieb sie jedoch unbeschädigt. Erwähnenswert sind sicherlich auch die Kaiserthermen, die mittlerweile unter Denkmalschutz stehen und bei Baubeginn im 4. Jahrhundert zu den größten Badeanlagen im gesamten Römischen Reich gehörten. Heute finden in den Kaiserthermen neben Führungen auch Konzerte oder diverse Feste statt. Erwähnung finden sollte aber auch die Konstantinbasilika, die vormals eine römische Palastaula war. Das im 4. Jahrhundert errichtete Bauwerk ist mit den Innenraummaßen von 67 Meter Länge, 27,5 Meter Breite und 33 Meter Höhe die älteste und größte evangelische Kirche hierzulande.

In Trier gibt es zudem so manche Sehenswürdigkeit aus dem Mittelalter zu besichtigen. Zum Beispiel den Trier Dom, welcher die St._Matthias'_Abbey,_Trierälteste Bischofskirche in Deutschland ist. Der Dom wurde im 4. Jahrhundert erbaut, erlitt jedoch mehrfache Zerstörungen und musste daher zum Teil wieder aufgebaut werden. Im Laufe der Zeit folgten ferner diverse Erneuerungs- und Erweiterungsarbeiten. Zur Ausstattung der rund 112 langen und 41 Meter breiten Domkirche gehören unter anderem ein muschelförmiges Taufbecken aus Marmor, ein Sandsteinrelief aus dem 12. Jahrhundert sowie der Egbert-Schrein, welcher als ein sehr bedeutendes Werk der ottonischen Goldschmiedekunst gilt. Sehr sehenswert sind ferner das Dreikönigenhaus – ein frühgotisches Wohnhaus, das früher von einer Schöffenfamilie bewohnt wurde, die Judengasse oder die aus dem 13. Jahrhundert stammende Zollstation Zewener Turm. Bei einem Besuch in Trier sollte man sich aber auch nicht die Besichtigung der Benediktinerabtei St. Matthias entgehen lassen ebenso wenig wie der Heiligkreuz-Kapelle, die bereits im 4. Jahrhundert gegründet worden sein soll.

Markt_Krakau

Die ehemalige Königsstadt Krakau und ihre einzigartigen Kulturdenkmäler

Mit gut 750.000 Einwohnern ist Krakau zwar nach Warschau die zweitgrößte Stadt Polens, doch für nicht wenige Menschen gilt sie als die schönste. Die Weichsel-Metropole ist schon seit dem 16. Jahrhundert nicht mehr die Hauptstadt des Landes, wird jedoch gemeinhin als sein kulturelles Zentrum angesehen. Hinsichtlich Besichtigungen dürfte wohl der Hauptmarkt neben dem Wawel als der wichtigste Ort betrachtet werden. Es handelt sich hierbei um den mit 200 Meter Breite und Länge größten mittelalterlichen Platz in Europa. Der Hauptmarkt birgt zahlreiche Sehenswürdigkeiten, zum Beispiel die im 13. Jahrhundert entstandenenMarkt_Krakau Tuchhallen. In ihnen ist heute unter anderem eine Gemäldegalerie der polnischen Malerei und Bildhauerei des 19. Jahrhunderts untergebracht. Zu den wichtigsten historischen Bauwerken gehört zweifellos die Marienkirche, welche auch gleichzeitig ein Wahrzeichen der Stadt ist. Diese schöne gotische Kirche ist mit zwei Türmen ausgestattet, dabei wird von einem von ihnen stündlich von einem Feuerwehrmann ein bestimmtes Trompetensignal gespielt. Diese Tradition dauert seit dem 14. Jahrhundert, wobei das Signal seit Ende der 1920er Jahre live von einem Radiosender übertragen wird, was sie somit zur ältesten ständigen Musiksendung weltweit macht. Die Marienkirche besitzt wertvolle Kunstschätze, darunter einen Hochaltar, der von dem spätgotischen Meister Veit Stoß angefertigt wurde. Eine weitere sakrale Sehenswürdigkeit auf dem Hauptmarkt ist die Adalbertkirche. Die romanische Kirche geht auf einen Vorgängerbau aus dem 10. Jahrhundert zurück. Zu ihrer Ausstattung gehört unter anderem ein aus dem 15. Jahrhundert stammendes Kruzifix im Regenbogen. Im Untergeschoss befindet sich ein Museum zur Geschichte des Marktplatzes. Sehenswert ist zudem der rund 70 Meter hohe Rathausturm, von dem aus man einen wunderbaren Panoramablick über die Altstadt erhaschen kann.

Aber auch in der Umgebung des Hauptmarktes erwarten den Krakau-Besucher so manche interessante Bauwerke. Dazu zählt auf jeden Fall die Barbakane – eine echte Rarität der europäischen Wehrarchitektur. Die runde Bastion hat einen Innendurchmesser von 24 Metern und 3 Meter dicke Mauern und ist somit auch die größte Barbakane in Europa, die erhalten ist. Imposant ist jedoch auch das Florianstor, welches Anfang des 14. Jahrhunderts errichtet wurde. Etwa aus derselben Zeit stammt auch das Collegium Maius mit einem sehr beeindruckenden Innenhof und mit Sammlungen von astronomischen Apparaten und Globen.

Was man sich auf keinen Fall bei seinem Besuch in Krakau entgehen lassen sollte, das ist der Wawel – ehemaliger SitzFestung_Krakau_-_Wawel polnischer Könige. Die Burganlage befindet sich in einer Höhe von knapp 230 Metern und besteht aus mehreren Bauwerken, wobei als das älteste die Marienrotunde aus dem 10. Jahrhundert gilt. Das Königsschloss selber erfuhr im Laufe der Jahrhunderte mehrfach bauliche Veränderungen und ist im Stil der Gotik und Renaissance gehalten. Unbedingt sehenswert ist ferner die Wawel-Kathedrale, die noch mehr Baustile vereinigt. Hier fanden zahlreiche Krönungen polnischer Könige statt und neben ehemaligen Herrschern fanden hier auch diverse bekannte Persönlichkeiten ihre letzte Ruhestätte.

Louvre

Der Louvre – ein Museum als Touristenmagnet

Es ist das wohl am meisten besuchte Museum der Welt und eines der größten: der Louvre. Schon das Gebäude an sich istLouvre sehenswert, handelt es sich doch um den ehemaligen Wohnsitz französischer Könige. Errichtet wurde das Bauwerk bereits im 12. Jahrhundert, allerdings war es anfangs als eine Festung gedacht. Diese wurde in den darauffolgenden vier Jahrhunderten von dem jeweiligen Herrscher immer wieder umgestaltet. Zum Königspalast wurde der Louvre erst im 16. Jahrhundert, wobei weitere Umbauarbeiten erfolgten. Die ersten Kunstsammlungen zogen zwar schon damals ein, doch waren diese noch lange nicht der Öffentlichkeit zugänglich. Dies sollte sich erst Ende des 18. Jahrhunderts ändern und zwar durch ein entsprechendes Dekret, welches im Zuge der französischen Revolution verabschiedet wurde. Es war dann auch Napoleon Bonaparte, dem aufgetragen wurde, bedeutende Kunstwerke im Ausland zu beschaffen. Und es sollte nicht lange dauern, da häuften sich im Louvre bereits allerhand Werke bekannter ausländischer Künstler, darunter auch aus Italien und Deutschland.

Heute beherbergt das Museum weit über 300.000 Werke, die auf einer Ausstellungsfläche von über 60.000 Quadratmeter 481px-Mona_Lisaangeschaut werden können. Diese sind auf vier Etagen verteilt und in acht verschiedene Abteilungen unterteilt. Dabei dürfte das berühmteste Kunstwerk die Mona Lisa sein. Das weltberühmte Ölgemälde befindet sich schon seit dem Ende des 18. Jahrhunderts im Louvre und ist ein Meisterstück des italienischen Allround-Genies Leonardo da Vinci. Im italienischen Original heißt das Bild La Gioconda (zu deutsch: die Heitere). Das auf dünnem Pappelholz gemalte Gemälde ist 77 Zentimeter hoch und 53 Zentimeter breit, dabei wird seine Entstehung auf die ersten Jahre des 16. Jahrhunderts geschätzt. Bezüglich des Modells kursieren unterschiedliche Theorien, von denen jedoch bisher keine bestätigt ist.

Ein weiteres berühmtes Kunstwerk ist die Venus von Milo. Hierbei handelt es sich um eine halbnackte Statue, welche die griechische Liebesgöttin Aphrodite zeigt. Sie ist eines der herausragendsten Beispiele hellenistischen Kunst. Die aus Marmor bestehende Skulptur wurde Anfang des 19. Jahrhunderts zufällig von einem griechischen Bauern entdeckt, als dieser nach Baumaterial suchte. Zu den Meisterwerken des Louvre gehört sicherlich auch der Medici-Zyklus von Rubens, eine Gemäldefolge zu Ehren von Maria de Medici, die Witwe des Anfang des 17. Jahrhunderts ermordeten Königs Heinrich IV. Aus der ägyptischen Abteilung ist unter anderem die aus Stein gehauene Sphinx des Königs Amenemes II. erwähnenswert, der vermutlich während der 12. Dynastie herrschte.