Sie gehört mit knapp einer halben Million Einwohnern sicher nicht zu den größten Städten Europas, noch mag sie als eine der schillerndsten angesehen werden und dennoch ist Bratislava auf jeden Fall einer Reise wert. Die Hauptstadt der Slowakei punktet durch eine charmante Altstadt, geschichtsträchtige Burgen sowie durch so einige interessante Objekte, die der modernen Architektur zugeordnet sind.
Hierhin einreihen darf sich allemal die sogenannte Neue Brücke. Diese Donaubrücke verfügt über eine Hauptspannweite von gut 300 Metern, während die Gesamtlänge ca. 430 Meter und die Breite 21 Meter beträgt. Die Neue Brücke wurde zwischen Ende der 1960er und Anfang der 1970er errichtet und ist mittlerweile als Bauwerk des Jahrhunderts ausgezeichnet worden. In luftiger Höhe, nämlich in 80 Metern Höhe, ist ein UFO-förmiges Restaurant untergebracht und 15 Meter höher gibt es eine Aussichtsplattform, von der aus man einen herrlichen Blick über die Stadt genießen kann. Ein weiteres Beispiel der modernen Architektur stellt das Slowakische Nationaltheater dar. Das Gebäude verfügt über sieben Stockwerke und mehr als 2.000 Räume, darunter drei Hauptsäle. Außerdem gehören noch einige Lokale dazu. Geschmückt ist dieses Bauwerk mit diversen Kunstwerken und draußen befindet sich ein Springbrunnen.
Kunstgeschichtlich interessierte Touristen dürften jedoch eher historische Bauwerke bevorzugen. Und nach ihnen wird man auch in slowakischen Metropole nicht lange suchen müssen, ist doch etwa die Burg Bratislava schon von Weitem zu sehen. Die im Deutschen auch Pressburg genannte Festung thront auf einem 85 Meter hohen Felsen im Westen der Altstadt. Ihre Entstehungsgeschichte reicht weit in die Vergangenheit zurück, waren es nämlich die Kelten, die zu den ersten Siedlern gehörten. Später wurde der Burgberg durch Germanen und Römer besiedelt, bis schließlich nach einigen Jahrhunderten die Slawen kamen. Heute dient die Burg als Museum und zu Repräsentationszwecken, dabei schmückt sie auch mehrere slowakische Euro-Münzen. Bratislava kann jedoch noch eine weitere Burg aufbieten oder vielmehr das, was von ihr übrig geblieben ist – die Ruine der Burg Devin. Das Felsmassiv, auf welchem die Burg einst stand, spielte schon vor paar Tausend Jahren eine wichtige Rolle; die Festung selbst wird in den Annalen des 9. Jahrhunderts zum ersten Mal erwähnt. Eine weitere historische Sehenswürdigkeit, die man sich bei einem Besuch in Bratislava nicht entgehen lassen sollte ist das aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammende Schloss Karlburg. Im Laufe der Zeit hat es mehrfach den Besitzer gewechselt. Zu den Schlossherren gehörten unter anderem der Industrielle Hugo Graf Henckel von Donnersmarck und zu den Gästen zählte neben der Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner auch der Erzherzog Franz Ferdinand.