Es hat schon seine Berechtigung, warum sich Marseille auf der Liste der französischen Kulturhauptstädte wiederfindet. Die Mittelmeer-Metropole ist mit fast einer Million Einwohner nach Paris die zweitgrößte Stadt des Landes und blickt auf eine reiche Kulturgeschichte zurück. So nimmt es auch nicht wunder, dass Marseille sich als ein Ort entpuppt, wo es überaus viel Interessantes zu entdecken gibt.
Was Kunst und Kultur angeht, so kann schon mal auf die vielen Museen verwiesen werden, wobei das Museum der Zivilisationen Europas und des Mittelmeerraums – kurz MuCem sicherlich das spektakulärste sein dürfte. Das 2013 eröffnete Museum fasziniert durch seine außergewöhnliche Architektur und will auf rund 40.000 Quadratmetern dem Besucher einen Einblick in die Mittelmeer-Kultur vermitteln. Ebenso erwähnenswert ist das Musée des Beaux-Arts mit seiner umfangreichen Sammlung von Bildern, Zeichnungen und Skulpturen, die aus der Zeit zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert stammen. Der Bestand umfasst unter anderem Werke solcher Künstler wie Perugino oder Rubens.
Marseille hat zudem viele historische Bauwerke zu bieten. An dieser Stelle sollte unbedingt die Notre-Dame de la Garde genannt werden. Die Wallfahrtskirche gilt als Wahrzeichen der Stadt und wird jährlich von ca. zwei Millionen Menschen besucht. Sie wurde im 19. Jahrhundert im neobyzantinischen Stil errichtet und da sie sich auf einem über 100 Meter hohen Felsen befindet, bietet die dazugehörige Aussichtsplattform einen tollen Blick über die Stadt. Zur Ausstattung der Kirche gehören unter anderem imposante Mosaike und Wandbilder. Noch beeindruckender dürfte allerdings die Kathedrale sein, die mit einer Länge von 140 Metern über monumentale Ausmaße verfügt. Erbaut wurde sie im romanisch-byzantinischen Stil und ihre rund 70 Meter hohe Kuppel zählt zu den größten der Welt. Ein weiterer interessanter Sakralbau ist die Notre-Dame-des-Accoules mit ihrem denkmalgeschützten Glockenturm. Sehenswert ist aber auch die aus rosa Stein gebaute romanische Kirche St-Laurent.
Bei einem Besuch in Marseille darf natürlich auch nicht das Palais Longchamp auf dem Programm fehlen. In dem Monumentalbau sind heute zwei Museen untergebracht und ringsherum sind schöne Gärten angelegt. Für Touristen mit Interesse an historischen Bauwerken dürfte sich ferner der Weg zu der etwa zwei Kilometer von der Küste entfernten Felseninsel lohnen – der Île d’If, wo sich ein gleichnamiges Château befindet. Es handelt sich hierbei um eine Festung aus dem 16. Jahrhundert, welche eine Zeit lang auch als Gefängnis diente. Zu den Dingen, die man in Marseille einfach gesehen haben muss, gehört sicher auch der Vieux Port – der älteste Hafen in der Stadt und gleichzeitig das kulturelle Zentrum. Dieser fungiert nicht nur als Anlegestelle für über 3.000 Boote täglich, sondern ist auch ein beliebter Treffpunkt für Einheimische wie auch Touristen.