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Markt_Krakau

Die ehemalige Königsstadt Krakau und ihre einzigartigen Kulturdenkmäler

Mit gut 750.000 Einwohnern ist Krakau zwar nach Warschau die zweitgrößte Stadt Polens, doch für nicht wenige Menschen gilt sie als die schönste. Die Weichsel-Metropole ist schon seit dem 16. Jahrhundert nicht mehr die Hauptstadt des Landes, wird jedoch gemeinhin als sein kulturelles Zentrum angesehen. Hinsichtlich Besichtigungen dürfte wohl der Hauptmarkt neben dem Wawel als der wichtigste Ort betrachtet werden. Es handelt sich hierbei um den mit 200 Meter Breite und Länge größten mittelalterlichen Platz in Europa. Der Hauptmarkt birgt zahlreiche Sehenswürdigkeiten, zum Beispiel die im 13. Jahrhundert entstandenenMarkt_Krakau Tuchhallen. In ihnen ist heute unter anderem eine Gemäldegalerie der polnischen Malerei und Bildhauerei des 19. Jahrhunderts untergebracht. Zu den wichtigsten historischen Bauwerken gehört zweifellos die Marienkirche, welche auch gleichzeitig ein Wahrzeichen der Stadt ist. Diese schöne gotische Kirche ist mit zwei Türmen ausgestattet, dabei wird von einem von ihnen stündlich von einem Feuerwehrmann ein bestimmtes Trompetensignal gespielt. Diese Tradition dauert seit dem 14. Jahrhundert, wobei das Signal seit Ende der 1920er Jahre live von einem Radiosender übertragen wird, was sie somit zur ältesten ständigen Musiksendung weltweit macht. Die Marienkirche besitzt wertvolle Kunstschätze, darunter einen Hochaltar, der von dem spätgotischen Meister Veit Stoß angefertigt wurde. Eine weitere sakrale Sehenswürdigkeit auf dem Hauptmarkt ist die Adalbertkirche. Die romanische Kirche geht auf einen Vorgängerbau aus dem 10. Jahrhundert zurück. Zu ihrer Ausstattung gehört unter anderem ein aus dem 15. Jahrhundert stammendes Kruzifix im Regenbogen. Im Untergeschoss befindet sich ein Museum zur Geschichte des Marktplatzes. Sehenswert ist zudem der rund 70 Meter hohe Rathausturm, von dem aus man einen wunderbaren Panoramablick über die Altstadt erhaschen kann.

Aber auch in der Umgebung des Hauptmarktes erwarten den Krakau-Besucher so manche interessante Bauwerke. Dazu zählt auf jeden Fall die Barbakane – eine echte Rarität der europäischen Wehrarchitektur. Die runde Bastion hat einen Innendurchmesser von 24 Metern und 3 Meter dicke Mauern und ist somit auch die größte Barbakane in Europa, die erhalten ist. Imposant ist jedoch auch das Florianstor, welches Anfang des 14. Jahrhunderts errichtet wurde. Etwa aus derselben Zeit stammt auch das Collegium Maius mit einem sehr beeindruckenden Innenhof und mit Sammlungen von astronomischen Apparaten und Globen.

Was man sich auf keinen Fall bei seinem Besuch in Krakau entgehen lassen sollte, das ist der Wawel – ehemaliger SitzFestung_Krakau_-_Wawel polnischer Könige. Die Burganlage befindet sich in einer Höhe von knapp 230 Metern und besteht aus mehreren Bauwerken, wobei als das älteste die Marienrotunde aus dem 10. Jahrhundert gilt. Das Königsschloss selber erfuhr im Laufe der Jahrhunderte mehrfach bauliche Veränderungen und ist im Stil der Gotik und Renaissance gehalten. Unbedingt sehenswert ist ferner die Wawel-Kathedrale, die noch mehr Baustile vereinigt. Hier fanden zahlreiche Krönungen polnischer Könige statt und neben ehemaligen Herrschern fanden hier auch diverse bekannte Persönlichkeiten ihre letzte Ruhestätte.