Die jahrhundertelange Herrschaft der Dynastie Savoyen ist nicht spurlos vorübergegangen – der Nachwelt bleibt eine reiche architektonische Hinterlassenschaft erhalten. Diese kann insbesondere in Norditalien bewundert werden. Eine Reihe davon befindet sich in Turin, so zum Beispiel der Palazzo Reale, der im 17. Jahrhundert zunächst für eine Herzogin errichtet wurde, später jedoch zur Residenz des Hauses Savoyen wurde. Heute gehört er zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in ganz Italien. Der Palazzo verfügt über prachtvoll ausgestattete Räume, wozu Wandteppiche genauso gehören wie japanische und chinesische Vasen oder weiße Marmorsäulen. Erwähnenswert sind ferner die berühmte Scherentreppe Scala delle Forbici sowie die umfangreiche Sammlung von alten Waffen.
Ein weiteres interessantes Objekt in Turin stellt der Stadtpalast Palazzo Madama dar. Dieser war ursprünglich eine mittelalterliche Festung, in welche die zwei Türme des Stadttores integriert wurden. Im 15. Jahrhundert wurden noch zwei weitere Türme hinzugefügt sowie das Bauwerk insgesamt vergrößert. In den darauffolgenden Jahrhunderten wurde daraus durch entsprechende Baumaßnahmen immer mehr eine fürstliche Residenz. Nennenswert vor allem sind diverse barocke Stilelemente sowie die prächtigen Reliefs. Seit 1934 ist dort ein Museum untergebracht mit mittelalterlichen Gemälden und Skulpturen sowie Kunsthandwerk aus verschiedenen Epochen. Ebenfalls als Museum dient heute eine weitere ehemalige Residenz des Hauses Savoyen in Turin – der Palazzo Carignano. Der im 17. Jahrhundert erbaute Palast weist eine wellenförmige Barockfassade auf. Unter anderem war er der Geburtsort eines der italienischen Könige. Ferner sei noch das Castello del Valentino in Turin genannt. Dieses war zuvor Residenz verschiedener Adelsfamilien, bis es Mitte des 16. Jahrhunderts von Mitgliedern der Familie Savoyen erworben wurde. Durch jahrzehntelange Arbeiten wurde sein Aussehen jedoch im 17. Jahrhundert stark verändert. So wurde zum Beispiel der Innenhof mit Marmor gepflastert, das Bauwerk wurde mit Mansarddächern ausgestattet und ein Giebel am Eingang ist mit einem großen Familienwappen geschmückt.
Ehemalige Residenzen des Geschlechts Savoyen finden sich auch außerhalb der Stadt Turin. So zum Beispiel das Castello di Rivoli, welches sich seit Ende des 13. Jahrhunderts im Besitz der Familie befand. Des weiteren gehört dazu der Königspalast Reggia di Venaria Reale – eine rund 80.000 Quadratmeter große prunkvolle Jagdresidenz, die ihre Glanzzeit zwischen der zweiten Hälfte des 17. und Ende des 18. Jahrhunderts erlebte. Eine weitere Jagdresidenz stellt das aus dem 18. Jahrhundert stammende Schloss von Stupinigi mit seiner reichen Ausschmückung und einem herrlichen Park dar.