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Absolut sehenswert: die Brügger Altstadt

Sie ist die vielleicht am besten erhaltene mittelalterliche Altstadt Europas, kein Wunder also, dass Brügge ein beliebtes450px-Belfry_of_Brugge touristisches Ziel darstellt. Die vielen historischen Originalbauten ziehen Besucher aus aller Herren Länder in diese belgische Stadt an. Zu den wichtigsten gehört sicherlich die St.-Salvator-Kathedrale, deren Baubeginn im 13. Jahrhundert seinen Anfang nahm. Die jahrhundertelange Bauzeit brachte es mit sich, dass die Kirche mehrere Stile aufweist: verschiedene gotische Stile, aber auch Romanik sowie Neuromanik. Sie beherbergt unter anderem einige einzigartige Gobelins sowie Gräber aus dem Mittelalter. Sehr sehenswert ist aber auch die aus dem 13. Jahrhundert stammende Liebfrauenkirche mit ihrem gut 120 Meter hohen Backsteinturm. In ihr befinden sich zahlreiche Kunstschätze, von denen wohl der bekannteste die Madonna mit Kind von Michelangelo sein dürfte. Wer Brügge besucht, der darf sich natürlich auch nicht das Wahrzeichen der Stadt entgehen lassen – den Belfried. Der steinerne Turm entstand ab dem Jahr 1240 und zwar als Teil der sogenannten Tuchhallen. Im Laufe der Zeit wurde er mehrfach aufgestockt. Heute ist er 83 Meter hoch und wer die Mühe auf sich nimmt, die 366 Stufen zu erklimmen, der wird mit einer fantastischen Aussicht auf die Stadt belohnt. Der Belfried besitzt ein Glockenspiel aus dem 17. Jahrhundert, welches aus 47 bronzenen Glocken besteht.

Eine weitere bedeutende Sehenswürdigkeit in Brügge ist der Beginenhof Ten Wijngaarde, was soviel wie zum Weingarten heißt. Dieser wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts gegründet, wird allerdings heute von Benediktinerinnen bewohnt. An diesem Ruhe ausstrahlenden Ort lässt sich die Hektik des Alltags schnell vergessen. Zu besichtigen gibt es unter anderem ein kleines Museum; dem Besucher bietet sich zudem die Möglichkeit, eine Schwanenzucht zu beäugen. Einer Besichtigung wert ist640px-Town_hall_of_Brugge ferner sicherlich das Rathaus in Brügge. Dieses stammt aus dem späten 14. Jahrhundert und fungiert schon seit mehr als 600 Jahren als Sitz der Stadtverwaltung. Es gilt nicht nur als eines der ältesten, sondern darüber hinaus auch als eines der schönsten Rathäuser in Flandern. Bemerkenswert sind vor allem der Gotische Saal mit den Wandmalereien, die Personen und Szenen aus der Stadtgeschichte darstellen. Daneben auch der Historische Saal mit alten Gemälden und diversen historischen Dokumenten.

 

Warszawa

Warschauer Altstadt – Weltkulturerbe an der Weichsel

Warschau gehört sicherlich zu den sehenswertesten Städten in Osteuropa, schon allein wegen ihrer Altstadt. Das historische Zentrum der polnischen Metropole ist seit 1980 UNESCO-Weltkulturerbe. Zu verdanken ist dies dem detailgetreuen Wiederaufbau, der bereits 1945 begann und endgültig im Jahr 1955 beendet wurde.

Die Warschauer Altstadt ist reich an Kulturschätzen und geschichtsträchtigen Bauwerken. Zu den letzteren gehört auf jeden FallOld_Town_Jesuite_church das Königsschloss, dessen Ursprünge auf ein Gebäude mit einem Wachturm aus dem 14. Jahrhundert zurückgehen. Das eigentliche Schloss entstand erst im späten 16. Jahrhundert im Auftrag von König Sigismund III., nachdem dieser zuvor die Hauptstadt von Krakau nach Warschau verlegte. Die barocke Königsresidenz verfügt u.a. über einen prunkvollen Ballsaal, einen prächtigen Rittersaal mit großen Ölgemälden und einen in Gold- und Rottönen strahlenden Thronsaal.
Ein weiteres sehenswertes Bauwerk ist die aus dem 15. Jahrhundert stammende Johanneskathedrale, in welcher viele bedeutende Persönlichkeiten ihre letzte Ruhestätte fanden, darunter auch der letzte König von Polen wie auch der erste polnische Präsident. Im 17. wie auch im 18. Jahrhundert fanden hier zudem mehrere Krönungen statt. Die Kathedrale besteht aus drei Schiffen, die alle gleich hoch sind und ist mit einem gotischen Giebel aus Backstein ausgestattet. Zu weiteren bedeutenden Sakralbauten in Warschau gehören die im 17. Jahrhundert entstandene Jesuitenkirche im teils barocken, teils gotischen Stil.

Eine Sehenswürdigkeit an sich stellt insgesamt der Schlossplatz dar, wo sich unter anderem eines der Wahrzeichen von Warschau – die Sigismundssäule präsentiert. Diese ließ der König Wladyslaw IV. Wasa Mitte des 17. Jahrhunderts zu Ehren seines Vaters Sigismund errichten. Eine wahre Augenweide ist ebenso der Marktplatz mit seinen in Pastellfarben gehaltenen Häusern und der Warschauer Seejungfer Sirene. Diese ist schon seit Jahrhunderten das Wappen der polnischen Hauptstadt.Warszawa Die Erschaffung der Skulptur geht auf eine der Gründungslegenden der Stadt zurück. Schließlich sollte man sich auch nicht den sogenannten Königsweg entgehen lassen. Hierbei handelt es sich um eine Prachtstraße, die mehr als zehn Kilometer lang ist und in der viele Baudenkmäler zu finden sind. So zum Beispiel das polnische Versailles – der Wilanow-Palast oder das aus dem 17. Jahrhundert stammende Stadtschloss, das heute als Sitz des polnischen Präsidenten fungiert.

Salzburg

Barock soweit das Auge reicht im Domquartier Salzburg

Für Barockfreunde ist Salzburg einfach ein Muss, um so mehr, seit dort im Mai 2014 das Domquartier seine Pforten geöffnet hat. Auf einer Gesamtfläche von 15.000 Quadratmetern kommt der Liebhaber barocker Pracht sicherlich auf seine Kosten. Auf einem solchen Rundgang begegnen ihm rund 2.000 Exponate aus einem Zeitraum von gut 1.300 Jahren. Diese erlebnisreiche Tour beinhaltet gleich mehrere Museen, zum einen sind es die Prunkräume der Residenz zu Salzburg. Der größte von ihnen ist der vom Anfang des 17. Jahrhunderts stammende Carabinieri Saal im ersten Stock. Die 580 Quadratmeter große Räumlichkeit bietet bis zu 400 Sitzplätze und wird heutzutage für diverse Abendveranstaltungen genutzt. Bemerkenswert ist auch der Rittersaal mit Gemälden, welche Szenen aus dem Leben Alexander des Großen darstellen. Am prunkvollsten von allen ist jedoch der Audienzsaal mit dem vergoldeten Wand- und Deckenstuck, kostbaren Gobelins und erlesenen französischen Möbeln aus dem späten 17. Jahrhundert.

Salzburg

Nicht minder beeindruckend ist auch die Residenzgalerie, welche Werke der europäischen Malerei zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert beinhaltet. Zur Sammlung gehören Gemälde solcher Meister wie die eines Rubens, Rembrandt oder Piazzetta. Jede Menge Kunstschätze finden sich auch in dem Dommuseum. Diese umfassen neben liturgischen Gewändern und Geräten des 12. bis 18. Jahrhunderts ebenso Gemälde und Goldschmiedearbeiten aus dem Mittelalter sowie Werke solcher Barockkünstler wie Rottmayr oder Guggenbichler. Bemerkenswert ist ferner die im 17. Jahrhundert angelegte Kunst- und Wunderkammer, welche nach der Säkularisierung Anfang des 19. Jahrhunderts in den 1970-er rekonstruiert wurde. Neben wissenschaftlichen Instrumenten und barocken Globen sind hier unter anderem über 100 Bergkristall-Arbeiten sowie verschiedene Elfenbeinarbeiten zu bestaunen. Kunstgeschichtliche Highlights erwarten den Besucher aber auch im Museum St. Peter. Die Erzabtei präsentiert ausgewählte Exponate aus der viele Jahrhunderte währenden Geschichte des Klosters wie zum Beispiel eine Graphiksammlung, ein Münzkabinett, Gemälde und Skulpturen.

 

Vecriga

Was die Kulturhauptstadt Riga zu bieten hat

Zur Kulturhauptstadt auserwählt zu werden ist schon eine besondere Ehre und es versteht sich von selbst, dass diese einer Stadt nicht zufällig zuteil wird. Man nehme als Beispiel Riga, der 2014 dieser Titel verliehen worden ist. Die lettische HauptstadtVecriga gibt sich als moderne Metropole, verfügt aber gleichzeitig über ein reiches Kulturerbe.
Die ca. 700.000 Einwohner zählende Stadt im Nordosten Europas wurde Anfang des 13. Jahrhunderts gegründet und entwickelte sich recht rasch zu einem bedeutenden Handelszentrum an der Ostsee. Schon im Mittelalter gewann sie an Bedeutung als Hafenstadt, nicht zuletzt durch ihre Mitgliedschaft in der Hanse. Zu den architektonischen Spuren jener Zeit gehört etwa das sogenannte Schwarzhäupterhaus, welches im 14. Jahrhundert für Feste und Versammlungen der Gilde errichtet wurde. Das im Stil der Gotik erbaute Gebäude wurde wegen der Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg in den 1990er Jahren originalgetreu rekonstruiert und zählt heute zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Rigas. Es verfügt über eine reichhaltig verzierte Fassade mit solchen Motiven wie dem König Artus, einer astronomischen Uhr oder dem Heiligen Georg im Kampf mit dem Drachen. Doch sehenswert ist an und für sich die gesamte Altstadt mit ihren schmalen Gassen, prachtvollen Häusern und Cafes mit mittelalterlichen Flair.

Ebenfalls gibt es in der Hauptstadt Lettlands schöne sakrale Gebäude zu besichtigen. Das wichtigste ist sicherlich der Dom, welcher als die größte Kirche im Baltikum gilt. Die im 13. Jahrhundert errichtete Kathedralkirche wurde im Laue der Zeit mehrfach umgebaut, so dass sie sowohl gotische und barocke als auch manieristische Stilelemente aufweist. Einen weiteren bemerkenswerten Sakralbau stellt die Petrikirche dar. Die dreischiffige, in Backsteingotik erbaute, Basilika ist knapp 80 Meter lang und rund 35 Meter breit; der Turm erreicht eine Höhe von gut 120 Metern. Interessant zu besichtigen ist ebenso die St.-Jakobs-Kathedrale, in deren Architektur die Stile der Spätromanik und der Gotik vermischt sind. Charakteristisch ist der imposante quadratische Turm. Im Besichtigungsprogramm für Riga sollte ferner auch das aus der ersten Hälfte der 1930er Jahren stammende Freiheitsdenkmal nicht fehlen.Riika

Weitere kulturell interessante Bauwerke findet man in der Neustadt. So zum Beispiel diverse beeindruckende Jugendstil-Gebäude, zu denen unter anderem das Nationaltheater, aber auch die Universität oder die Lettische Kunstakademie zählen. Im sozialistischen Klassizismus wurde wiederum in den 1950er Jahren das ehemalige Kultur- und Wissenschaftspalast errichtet. Zu den Kulturgütern von Riga darf sich sicherlich auch der Wöhrmannsche Garten zählen – ein Anfang des 19. Jahrhunderts eröffneter Park, der sowohl als Schauplatz für diverse Musik- und Tanzveranstaltungen dient als auch für Einheimische wie Gäste einen reizenden Erholungsort bietet.

640px-Palazzocarignano

Feudale Residenzen oder Sehenswertes in und rund um Turin

Die jahrhundertelange Herrschaft der Dynastie Savoyen ist nicht spurlos vorübergegangen – der Nachwelt bleibt eine reiche architektonische Hinterlassenschaft erhalten. Diese kann insbesondere in Norditalien bewundert werden. Eine Reihe davon Palazzo_Reale_-_Torino befindet sich in Turin, so zum Beispiel der Palazzo Reale, der im 17. Jahrhundert zunächst für eine Herzogin errichtet wurde, später jedoch zur Residenz des Hauses Savoyen wurde. Heute gehört er zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in ganz Italien. Der Palazzo verfügt über prachtvoll ausgestattete Räume, wozu Wandteppiche genauso gehören wie japanische und chinesische Vasen oder weiße Marmorsäulen. Erwähnenswert sind ferner die berühmte Scherentreppe Scala delle Forbici sowie die umfangreiche Sammlung von alten Waffen.
Ein weiteres interessantes Objekt in Turin stellt der Stadtpalast Palazzo Madama dar. Dieser war ursprünglich eine mittelalterliche Festung, in welche die zwei Türme des Stadttores integriert wurden. Im 15. Jahrhundert wurden noch zwei weitere Türme hinzugefügt sowie das Bauwerk insgesamt vergrößert. In den darauffolgenden Jahrhunderten wurde daraus durch entsprechende Baumaßnahmen immer mehr eine fürstliche Residenz. Nennenswert vor allem sind diverse barocke Stilelemente sowie die prächtigen Reliefs. Seit 1934 ist dort ein Museum untergebracht mit mittelalterlichen Gemälden und Skulpturen sowie Kunsthandwerk aus verschiedenen Epochen. Ebenfalls als Museum dient heute eine weitere ehemalige 640px-PalazzocarignanoResidenz des Hauses Savoyen in Turin – der Palazzo Carignano. Der im 17. Jahrhundert erbaute Palast weist eine wellenförmige Barockfassade auf. Unter anderem war er der Geburtsort eines der italienischen Könige. Ferner sei noch das Castello del Valentino in Turin genannt. Dieses war zuvor Residenz verschiedener Adelsfamilien, bis es Mitte des 16. Jahrhunderts von Mitgliedern der Familie Savoyen erworben wurde. Durch jahrzehntelange Arbeiten wurde sein Aussehen jedoch im 17. Jahrhundert stark verändert. So wurde zum Beispiel der Innenhof mit Marmor gepflastert, das Bauwerk wurde mit Mansarddächern ausgestattet und ein Giebel am Eingang ist mit einem großen Familienwappen geschmückt.

Ehemalige Residenzen des Geschlechts Savoyen finden sich auch außerhalb der Stadt Turin. So zum Beispiel das Castello di Rivoli, welches sich seit Ende des 13. Jahrhunderts im Besitz der Familie befand. Des weiteren gehört dazu der Königspalast Reggia di Venaria Reale – eine rund 80.000 Quadratmeter große prunkvolle Jagdresidenz, die ihre Glanzzeit zwischen der zweiten Hälfte des 17. und Ende des 18. Jahrhunderts erlebte. Eine weitere Jagdresidenz stellt das aus dem 18. Jahrhundert stammende Schloss von Stupinigi mit seiner reichen Ausschmückung und einem herrlichen Park dar.

Foto: Horst Schröder  / pixelio.de

Der Nidarosdom in Trondheim

Wo sich an der Mündung des Nidels in vorchristlichen Zeiten eine Kult- und Thingstätte der Wikinger befand, gründete 997 der in England getaufte König Olav Tryggvasson die Stadt Kaupang, die bald schon in Nidaros und im 15. Jahrhundert unter dänischer Herrschaft in Tronthjem umbenannt wurde. Die bis zur Reformation wachsende Bedeutung der Stadt – als königliche Residenz, ab 1299 sogar als Krönungsort – ist verknüpft mit einer Legende: Als König Olav Haraldsson am 29. Juli 1030 bei Stiklestad im Kampf um die politische und religiöse Einheit Norwegens fiel, wurde er von einigen Getreuen bei Nacht und Nebel am Flussufer begraben. Umgehend kamen Gerüchte auf, es trügen sich an dieser Stelle Wunder zu; als das Grab nach Jahresfrist geöffnet wurde, fand man den Körper des Königs unversehrt und wie lebendig, mit nachgewachsenen Nägeln und Haaren. Zum Heiligen und Märtyrer erklärt, wurde der rex perpetuus Norvegiae und Schutzpatron des Landes in einen standesgemäßen Schrein gebettet und in die damals einzige Kirche von Nidaros, St. Klemens, überführt. An seinem ersten Grabplatz aber entsprang eine heilkräftige Quelle, die zum Ziel zahlloser Wallfahrer wurde.

Foto: Horst Schröder  / pixelio.de

Foto: Horst Schröder / pixelio.de

Magnus der Gute, der Sohn des heiligen Olav, ließ über der Quelle eine hölzerne Kapelle errichten. Olav Kyrre (der Stille), ersetzte sie durch ein steinernes Münster, das 1093 nach englischer Tradition als Christuskirche geweiht wurde. Die Reliquien des Heiligen fanden ihren Platz auf dem Hauptaltar. Nach der Reformation durch die dänische Regierung entfernt, blieben sie seither verschwunden. Die Verehrung des heiligen Olav jedoch entwickelte sich weit über die Grenzen von Norwegen hinaus zum Kult. Der von Olav Kyrre gegen 1070 begonnene Bau umfasste ein einschiffiges Langhaus mit breiten Pilgerportalen im Süden und Norden sowie einen kleinen viereckigen Chor mit zwei seitlichen Kapellen. Bereits um 1100 wurde das Langhaus nach Westen hin entscheidend verlängert – und zugleich leicht eingeengt, damit der geplante Westturm nicht zu mächtig geriete. Die Dimensionen des neuen Langhauses weisen auf angelsächsische Einflüsse hin. Mit dem bis 1067 an der Eroberung Englands beteiligten Olav Kyrre waren zahlreiche Angelsachsen nach Norwegen gekommen. Norwegens politische Verflechtungen mit England sollten aber auch in der Folgezeit ihren künstlerischen Niederschlag in der Gestaltung des Nidarosdoms finden.

Allerdings ist von seiner ersten, schon monumentalen Gestalt nichts geblieben. Wachsende Pilgerscharen und die Erhebung von Nidaros zum Erzbistum um 1151 machten eine grundlegende Erweiterung und Umgestaltung der Kirche notwendig. Noch im anglonormannischen Stil wurde um 1130 das Querhaus begonnen und – als die Geldmittel üppiger flossen – ausgeschmückt. Zeigen sich am südlichen Querschiff noch schlichte romanische Bogenreihen, so weisen die Fensterdekorationen im nördlichen Querschiff schon ausdrucksvolle Zackenornamente auf. Auch Faltenkapitelle sind typisch für die frühen Bauphasen. Die oberen Partien des Querhauses und die Sakristei wurden von 1161 bis 1180 im so genannten Zisterzienserstil ausgeführt, einem Übergangsstil zur Gotik, zu dem der Erzbischof Eystein Erlandsson auf einer Romreise angeregt wurde. Die Rippengewölbe der Sakristei sind die ersten Norwegens.

Der Bau stagnierte, als Erlandsson für drei Jahre nach England fliehen musste, wo er die Kathedralenarchitektur von Canterbury kennen lernte. Inspiriert von der klaren, zum Himmel strebenden Formensprache der englischen Gotik, begann er nach seiner Rückkehr mit der Errichtung des Oktogons über dem Olavsbrunnen. Geplant war sicher auch eine gotische Umgestaltung des Chors. Als der Erzbischof 1188 starb, waren lediglich die unteren, überaus reich gestalteten Teile des Oktogons vollendet.

Streitigkeiten zwischen Kirche und Staat hatten wieder eine Unterbrechung des Baus zur Folge. Erst zwischen 1210 und 1235 wurden Oktogon, Chor und die Giebel der Querschiffe ausgeführt, unter der Mitarbeit von Lincolner Gewölbemeistern. Um 1230 begann man mit dem gotischen Umbau des Zentralturms und des bereits dreischiffigen Langhauses. 1248 wurden die Fundamente der neuen Westfassade gelegt, der screenfront, einer mächtigen Schauwand, die sich wie ein riesiger Figurenteppich zwischen den seitlichen Türmen ausspannen sollte.

Vermutlich war das Kircheninnere so gut wie vollendet, als 1328 der erste von mehreren vernichtenden Bränden ausbrach. Renovierungsarbeiten wurden erforderlich, die aus fehlendem Sachverstand oder Geldmangel jedoch nicht immer angemessen ausgeführt wurden. Während der Reformation musste der letzte Erzbischof das Land verlassen, die Kirche wurde ihrer Schätze beraubt. Erneut trafen Sturmschäden und Blitzschläge das ruinöse Nationalheiligtum der Norweger, die es schließlich um 1750 zeitgemäß barockisierten.

Das 19. Jahrhundert war geprägt von der Wiederentdeckung der Gotik. 1869 entschloss man sich daher zu einer umfassenden Restaurierung der mittelalterlichen Anlage, von der nur das Oktogon und das Querschiff dem fast totalen Verfall entgangen waren. Vom Langhaus hatten sich lediglich die äußeren Wände der Seitenschiffe und Reste von Arkaden am Turm und an der Westfront erhalten. Die Wiederherstellung, ein mühseliges Unternehmen, konnte anhand von aufgefundenen Profilsteinen in Angriff genommen werden.

Mit unerschöpflicher Geduld arbeiten Generationen von Architekten, Steinmetzen, Bildhauern und Glaskünstlern seit über hundert Jahren an der Wiedergeburt des Nidarosdoms. Sein Ruhm als Grablege und Krönungsstätte norwegischer Herrscher wird unbeschadet all die Einwürfe fanatischer Stilisten überdauern, die mit rekonstruierter Gotik nichts im Sinn haben. Der Dom ist heute Nationalmonument und Krönungskirche.

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Stockholm: attraktives Ziel für eine Städtereise

Unter den skandinavischen Städten ist Stockholm sicher eine der meist besuchten. Handelt es sich hier doch nicht nur um die Hauptstadt Schwedens, sondern gleichzeitig um die größte Stadt in ganz Skandinavien. Die nordische Metropole zählt knapp eine Million Einwohner und liegt im Südosten des Landes. Zu ihren Besonderheiten gehört unter anderem, dass sie über mehrere Inseln verteilt ist. Das hat zur Folge, dass fast ein Drittel der Stadtfläche aus Wasser besteht. Die ersten Besiedlungsspuren gehen auf das 13. Jahrhundert zurück; somit gehört Stockholm eher zu den jüngeren Hauptstädten Europas. Dennoch hat hat die Stadt auch in kulturhistorischer Hinsicht durchaus einiges zu bieten.
Drottningholm
Zu den ältesten Bauwerken gehört etwa Schloss Drottningholm, welches seit den 1980er Jahren als Wohnsitz der schwedischen Königsfamilie fungiert. Es wurde im 17. Jahrhundert im Barockstil errichtet; später kamen noch weitere Bauten hinzu. So zum Beispiel das sogenannte chinesische Schlösschen, welches zwar im Rokoko-Stil erbaut, aber dennoch mit diversen chinesischen Elementen versehen wurde. Ebenfalls erwähnenswert ist das barocke Schlosstheater, welches über 30 Bühnenbilder verfügt. Die offizielle Residenz des schwedischen Monarchen ist jedoch das Stockholmer Schloss, welches sich im421px-Stockholms_stadshus3 Zentrum der Hauptstadt befindet. Errichtet wurde es ebenfalls im Barockstil und zwar zwischen Ende des 17. und Mitte des 18. Jahrhunderts. Sein Aussehen hat das Gebäude im Laufe der Zeit mehrfach verändert, während die Einrichtung aus mehreren Kunstepochen stammt. Von den für Besichtigungen freigegebenen Teilen des Schlosses dürften für die Besucher vor allem die Schatzkammer, die Leibrüstkammer oder das Antikenmuseum Gustavs III. von Interesse sein. Museen sind ohnehin in Stockholm keine Seltenheit. Zu den bekanntesten gehört sicherlich das Vasa-Museum, in welchem sich der Besucher ausführlich über die Geschichte des auf seiner Jungfernfahrt in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts gesunkenen Kriegsschiffs Vasa informieren kann. Das Schiffswrack kann vollständig im Museumsgebäude bestaunt werden. Noch mehr zu staunen gibt es im Staatlichen historischen Museum mit den gut 20 Millionen Exponaten der Vor- und Frühgeschichte oder im Technischen Museum, das neben Dampfmaschinen und Flugzeugen auch eine begehbare Erzgrube beherbergt.

Eine weitere interessante Sehenswürdigkeit in der schwedischen Hauptstadt ist das aus dem 17. Jahrhundert stammende Ritterhaus, welches einst dem Adel zu Versammlungszwecken diente. Sehenswert sind auch die Paläste, so zum Beispiel das Bondesche Palais, welches Ende des 17. Jahrhunderts errichtet wurde oder das etwa um die gleiche Zeit erbaute Tessinsche Palais mit seiner barocken Fassade. Ein schönes Ausflugsziel ist zudem Skansen – ein Ende des 19. Jahrhunderts eröffnetes Freilichtmuseum mit über 150 Häusern und Bauernhöfen aus verschiedenen Jahrhunderten und Milieus.

Christchurch

Sehenswertes in Irlands Metropole

Sie mag zwar gerade nicht zu den Top Ten der europäischen Metropolen zählen, dennoch ist die irische Hauptstadt auf jeden Fall einen Besuch wert. Mit gut einer halben Million Einwohner ist Dublin gleichzeitig die größte Stadt in Irland und blickt auf eine reiche Geschichte zurück, die schon im 2. Jahrhundert beginnt. Dementsprechend zahlreich sind auch die kulturellen Hinterlassenschaften.

Dazu gehört zum Beispiel die anglikanische Kirche St. Patrick’s Cathedral. Der größte irische Sakralbau stammt aus dem 12.Christchurch Jahrhundert und ist rund 90 Meter lang; die Höhe des Hauptturms beträgt 43 Meter. Einer der früheren Dekane war kein Geringerer als der berühmte Autor Jonathan Swift. Die Kathedrale wird heutzutage zum Teil für verschiedene nationale Feierlichkeiten genutzt. Die zweite anglikanische Kathedrale, die Christ Church Cathedral, wurde hingegen schon im 11. Jahrhundert von den Wikingern als Holzkirche errichtet. Erst gut 100 Jahre später wurde damit begonnen, daraus eine Steinkirche zu erbauen. Im 15. Jahrhundert wurde dort der König Eduard VI. gekrönt und später diente der Anbau der Kirche vorübergehend auch für Tagungen der Gerichte und des Parlaments. Sehenswert ist ferner die aus dem 19. Jahrhundert stammende katholische Kirche St Mary’s Pro-Cathedral, welche sowohl griechische als auch römische Stilelemente aufweist. Oder die ebenfalls aus dem 19. Jahrhundert stammende neugotische John’s Lane Church, deren Turm mit rund 60 Metern der höchste in der ganzen Stadt ist.

Wenn man schon in der irischen Hauptstadt weilt, dann ist es wohl fast Pflicht, sich mal das alte Parlamentsgebäude anzuschauen. Das klassizistische Gebäude wurde Anfang des 18. Jahrhunderts errichtet; heute befindet sich dort die Bank of Ireland. Ähnliches gilt aber auch für die Anfang des 20. Jahrhunderts im edwardianischen Barock-Stil erbauten Government Buildings, wo unter anderem das Ministerium des Premierministers untergebracht ist. Zu den weiteren wichtigen Sehenswürdigkeiten in Dublin zählen etwa das Denkmal Molly Malone – eines der Wahrzeichen der irischen Metropole. Oder die640px-Bridge_over_Liffy_river_in_Dublin 43 Meter lange Fußgängerbrücke Half Penny Bridge aus dem frühen 19. Jahrhundert. Lohnenswert ist sicher auch die Besichtigung von Dublin Castle – einer Festung aus dem 10. Jahrhundert, die später zum Schloss wurde. Einst waren hier die Irischen Kronjuwelen untergebracht, diese wurden allerdings 1907 gestohlen.

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Auf Jugendreisen Venedig und die Laguneninseln entdecken

 

Der Wunsch der Jugendlichen nach einem Urlaub ohne Eltern steigt stetig an. Natürlich steht bei vielen der Spaßfaktor im Vordergrund, aber auch die jungen Leute von Heute wollen Land und Leute ferner Kulturen entdecken. Reiseveranstalter von betreuten Jugendreisen haben diesen Trend längst in ihr Programm aufgenommen. Nicht nur der Discopass für die nächtlichen Partys wird geboten, sondern auch die Sehenswürdigkeiten in den umliegenden Städten kommen nicht zu kurz.  Bei den betreuten Jugendreisen können Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren mit einer Gruppe Gleichaltriger in den Urlaub fahren und werden während der gesamten Reisen von sorgfältig ausgesuchten und speziell geschulten Betreuern, den sogenannten Teamern, betreut. Diese übernehmen nicht nur die Aufsichts- und Fürsorgepflicht, sondern sorgen auch für ein abwechslungsreiches und altersgerechtes Freizeitprogramm.

Die richtige Mischung aus entspanntem Urlaub und Sightseeing bietet der Reiseveranstalter Fit Jugendreisen (www.fit-jugendreisen.de). Die vielen unterschiedlichen Reiseziele in Europa u.a. der Urlaubsort Lido di Jesolo in Italien machen es möglich. Am längsten Sandstrand der Adria lässt es sich wunderbar in der Sonne liegen, ein Eis an der Strandpromenade genießen oder die vielen Wassersportangebote nutzen. Die lange Strandpromenade, das blaue Meer und das Partyleben versprechen einen aufregenden Urlaub. Da es von hier aus nicht weit bis nach Venedig ist, bietet der Jugendreiseveranstalter Ausflüge in die wunderschöne Lagunenstadt Italiens an. Die sehenswerten drei Laguneninseln Murano, Burano und Torcello liegen nicht weit von Lido di Jesolo in der Lagune von Venedig und können bequem mit dem Boot erreicht werden.

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Murano ist die viertgrößte Insel der Lagune und ist bereits seit dem Mittelalter berühmt für seine Glaswerkstätten. Burano wiederum ist bekannt für seine Spitzenstickerei und außerdem sind die bunten Hausfassaden wunderschön anzuschauen. Auf der Insel Torcello kann man die Basilika Santa Maria Assunta bewundern. Die drei Inseln sind bei so viel Geschichte, Schönheit und Tradition in jedem Falle eine Reise wert.

Venedig ist eines der beliebtesten touristischen Ziele Europas, das jedes Jahr von 20 Millionen Reisenden besucht wird. Auch viele Jugendlichen träumen davon, einmal die schönsten Städte Italiens zu besichtigen. Der Reiseveranstalter macht es seinen Teilnehmern möglich. Die Jugendlichen können in Kleingruppen die im Wasser gebaute Stadt für sich entdecken und an den Sehenswürdigkeiten entlang bummeln. Der allerseits bekannte Markusdom, der Dogenpalast oder die vielen kleinen Gassen sind auf jeden fall einen Besuch während der Jugendreise in Italien wert. Eine traditionelle Gondelfahrt oder ein gutes italienisches Eis an der berühmten Rialto-Brücke können den Tag und die gesamte Reise unvergesslich machen.

Foto: M. Großmann  / pixelio.de

Entdeckungen im Grünen – Aktiv durch das Sächsische Elbland

Die Urlaubsregion von Dresden bis Torgau in Sachsen bietet zahlreiche Möglichkeiten zu aktiver Bewegung in reizvollen Landstrichen. Egal, ob zu Fuß oder mit dem Fahrrad – hier gibt es Spannendes am Wegesrand zu entdecken und die Region des Sächsischen Elblandes bietet beste Voraussetzungen für eine Kultururlaub in Deutschland.

Foto: M. Großmann  / pixelio.de

Foto: M. Großmann / pixelio.de

Genuss- oder Wildnis-Wandern

Das barocke und moderne Dresden, das malerische Pirna, die Villen- und Gartenstadt Radebeul und die Porzellanstadt Meißen – das sind nur einige der historisch bedeutsamen Etappenpunkte des Sächsischen Weinwanderweges, der die Perlen der Region miteinander verbindet und zu den schönsten Weinbergen, zu Aussichtspunkten und Weinkellern entlang der Elbe führt. Markante Zeugnisse des 850-jährigen Weinbaus im Elbtal sind ebenso zu finden wie moderne Weingüter und gemütliche Weinlokale. Hier kann man die raren Tropfen von mehr als 20 Rebsorten – darunter den nur hier an der Elbe angebauten Goldriesling – probieren.

Wer es etwas ursprünglicher mag, sollte sich eine Wanderung durch den Dresdener Heidebogen nicht entgehen lassen. Große, alte Waldgebiete, weite Felder, kleine Städte und bunte Dörfer – die abwechslungsreiche Kulisse macht jede Wanderung zu einem Erlebnis. Mitten im Heidebogen befindet sich die Königsbrücker Heide. Bei diesem Naturexperiment gibt man der Natur die Möglichkeit, einen ehemaligen Truppenübungsplatz zurückzuerobern. Lehrreich und spannend zugleich.

Pilgerwanderung durch den Tharandter Wald

Pilgern bedeutet unterwegs sein, Landschaften durchstreifen, die Seele baumeln lassen – wie einst die religiösen Wanderer: Auf dem Jagd- und Pilgerweg „Jakobsweg-Fürstenweg“ pilgerte man bereits im 12. Jahrhundert durch den Tharandter Wald – als Teil des berühmten Jakobswegs, der bis Santiago de Compostela in Spanien führt. Unterwegs entdeckt man die Reste eines Pilgerhospizes und Bäume mit geritzten Wegmarkierungen aus der damaligen Zeit.

Radfahrvergnügen abseits des Elberadweges

Neues entdecken, Abwechslung und Erholung auf dem Fahrrad von Dresden bis Torgau – das kann man bei Radtouren links und rechts der Elbe. Vom Elberadweg, der mehrfach zum beliebtesten Radweg Deutschlands gekürt wurde, führen über 20 neue und gut ausgeschilderte Radrouten durch ganz unterschiedliche Landschaften des Sächsischen Elblandes. Sie sind 20 bis 150 km lang, viele davon haben als Rundrouten den gleichen Ausgangs- und Endpunkt wie beispielsweise die Touren durch die Heidelandschaften nördlich von Dresden. Die Wald- und Teichlandschaft rund um Moritzburg bietet ungeahnte Abwechslung auf sieben reizvollen Touren. Schließlich sei die „Meißner 8“ erwähnt, die in Form einer Acht mit Meißen als Mittelpunkt auch anspruchsvolle Streckenabschnitte auf der jeweils 35 km langen Nord- und Südroute aufweist.

Egal, ob entlang der Elbe oder etwas weiter weg: Genug Zeit sollte man in jedem Fall einplanen. Denn im Sächsischen Elbland geht es um den Genuss für die Augen und den Gaumen, um faszinierende Landschaften, köstliche Weine und regionale Spezialitäten.