Warschau gehört sicherlich zu den sehenswertesten Städten in Osteuropa, schon allein wegen ihrer Altstadt. Das historische Zentrum der polnischen Metropole ist seit 1980 UNESCO-Weltkulturerbe. Zu verdanken ist dies dem detailgetreuen Wiederaufbau, der bereits 1945 begann und endgültig im Jahr 1955 beendet wurde.
Die Warschauer Altstadt ist reich an Kulturschätzen und geschichtsträchtigen Bauwerken. Zu den letzteren gehört auf jeden Fall das Königsschloss, dessen Ursprünge auf ein Gebäude mit einem Wachturm aus dem 14. Jahrhundert zurückgehen. Das eigentliche Schloss entstand erst im späten 16. Jahrhundert im Auftrag von König Sigismund III., nachdem dieser zuvor die Hauptstadt von Krakau nach Warschau verlegte. Die barocke Königsresidenz verfügt u.a. über einen prunkvollen Ballsaal, einen prächtigen Rittersaal mit großen Ölgemälden und einen in Gold- und Rottönen strahlenden Thronsaal.
Ein weiteres sehenswertes Bauwerk ist die aus dem 15. Jahrhundert stammende Johanneskathedrale, in welcher viele bedeutende Persönlichkeiten ihre letzte Ruhestätte fanden, darunter auch der letzte König von Polen wie auch der erste polnische Präsident. Im 17. wie auch im 18. Jahrhundert fanden hier zudem mehrere Krönungen statt. Die Kathedrale besteht aus drei Schiffen, die alle gleich hoch sind und ist mit einem gotischen Giebel aus Backstein ausgestattet. Zu weiteren bedeutenden Sakralbauten in Warschau gehören die im 17. Jahrhundert entstandene Jesuitenkirche im teils barocken, teils gotischen Stil.
Eine Sehenswürdigkeit an sich stellt insgesamt der Schlossplatz dar, wo sich unter anderem eines der Wahrzeichen von Warschau – die Sigismundssäule präsentiert. Diese ließ der König Wladyslaw IV. Wasa Mitte des 17. Jahrhunderts zu Ehren seines Vaters Sigismund errichten. Eine wahre Augenweide ist ebenso der Marktplatz mit seinen in Pastellfarben gehaltenen Häusern und der Warschauer Seejungfer Sirene. Diese ist schon seit Jahrhunderten das Wappen der polnischen Hauptstadt. Die Erschaffung der Skulptur geht auf eine der Gründungslegenden der Stadt zurück. Schließlich sollte man sich auch nicht den sogenannten Königsweg entgehen lassen. Hierbei handelt es sich um eine Prachtstraße, die mehr als zehn Kilometer lang ist und in der viele Baudenkmäler zu finden sind. So zum Beispiel das polnische Versailles – der Wilanow-Palast oder das aus dem 17. Jahrhundert stammende Stadtschloss, das heute als Sitz des polnischen Präsidenten fungiert.