Wenn Vilnius den Beinamen Rom des Ostens trägt, dann soll das schon was heißen. So sind es gleich über 50 Kirchen, welche die litauische Hauptstadt ihr eigen nennt; die meisten davon in der Altstadt. Die letztgenannte darf sich rühmen, über eine Vielzahl schöner barocker Bauwerke zu verfügen. Dazu gehört zum Beispiel die Anfang des 17. Jahrhundert erbaute Kasimir-Kirche. Die Barockkirche besitzt eine kronenförmige Kuppel, deren Höhe rund 40 Meter beträgt. Die Frontfassade ist mit zwei Türmen ausgestattet. Eine weitere bedeutende Kirche in Vilnius ist die Kathedrale St. Stanislaus und St. Ladislaus, die als ältestes Gotteshaus in Litauen gilt. Die Kathedrale ist im Stil des Klassizismus errichtet, jedoch ist das Innere zum großen Teil gotisch geprägt. Zur Innenausstattung gehören unter anderem 16 Gemälde aus dem späten 18. Jahrhundert. So manche Prominente fanden hier ihre letzte Ruhestätte, darunter litauische Großfürsten und polnische Könige. Sehr schön ist auch die aus dem 14. Jahrhundert stammende orthodoxe Kathedrale. Im 18. Jahrhundert ist dieses Bauwerk gleich zwei mal stark beschädigt worden – einmal durch einen Brand und etwas später von der russischen Armee während eines Aufstandes.
In der Altstadt von Vilnius gibt es zudem noch so einige andere historische Sehenswürdigkeiten, wie etwa die Universität, die zu den ältesten in Mitteleuropa zählt. Diese geht zurück auf ein im 16. Jahrhundert gegründetes Jesuitenkolleg und besteht heute aus einem Dutzend Fakultäten sowie diversen Instituten und Forschungszentren. Zu der Universität gehören auch ein astronomisches Observatorium, der Botanische Garten sowie drei Krankenhäuser. Die Architektur des Campus spiegelt mehrere Stile wider: der Gotik, der Renaissance, des Barock und des Klassizismus. Eine weitere interessante Sehenswürdigkeit in der Altstadt und gleichzeitig ein wichtiger Wallfahrtsort ist das Tor der Morgenröte. Dieses stammt aus dem frühen 16. Jahrhundert und ist in der historischen Stadtmauer untergebracht. Das Tor wurde von verschiedenen Dichtern besungen, unter anderem von dem polnischen Nationaldichter Adam Mickiewicz. Beim Besuch der Altstadt von Vilnius sollte man sich auch nicht den Gediminas-Turm, eines der Wahrzeichen der litauischen Metropole, entgehen lassen. In diesem Eckturm, der einst Teil der Anlage der sogenannten Oberen Burg war, befindet sich heute ein geschichtliches Museum. Aber es gibt noch einen weiteren Grund, warum ein Besuch unbedingt lohnenswert ist – von der Aussichtsplattform des Gediminas-Turms bekommt man einen tollen Blick über die Stadt. Eine sensationelle Aussicht auf die Hauptstadt Litauens bietet sich einem aber auch, wenn man sich einige Kilometer vom Stadtzentrum weg bewegt und zwar zum Fernsehturm, wo in einer Höhe von über 160 Metern eine Aussichtsplattform angebracht ist.