Wenn eine Stadt zur europäischen Kulturhauptstadt nominiert wird, dann lohnt es sich sicher, diese näher in den Augenschein zu nehmen. Breslau war einst die Hauptstadt Schlesiens und ist heute eines der wichtigsten Kulturzentren Polens. Die Oder-Metropole zieht jährlich zahlreiche Touristen an, die sich von der besonderen Atmosphäre anstecken lassen. Es gibt viele unterschiedliche kulturelle Veranstaltungen, ein pulsierendes Nachtleben, jede Menge Museen und eine wunderschöne Altstadt. In ihr befindet sich die Anfang des 18. Jahrhunderts gegründete Universität und eine Reihe anderer historischer Bauwerke, zum großen Teil gotische. So zum Beispiel eine orthodoxe Kathedrale, die aus Backstein gebaute Magdalenenkirche oder das zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert entstandene Rathaus. Dieses gilt als eines der schönsten Gotik-Gebäude in ganz Europa. Auffallend ist die aus dem späten 16. Jahrhundert stammende astronomische Uhr, die an der Ostfassade angebracht ist. Markant sind auch der im Stil der Renaissance errichtete Turm sowie die jahrhundertealten Erker. Zu den beeindruckendsten Räumen gehören etwa der Fürstensaal mit seinem alten Deckengewölbe, die Ratsstube, wo sich einst die Machtzentrale in Breslau befand, sowie der gut 600 Quadratmeter großer Festsaal, wo nicht nur der neu gewählter Stadtrat gefeiert wurde, sondern auch Feste oder sonstige Veranstaltungen stattfanden. Weitere bedeutende gotische Bauwerke in der Breslauer Altstadt sind zum Beispiel die Kirche St. Dorothea, Wenzel und Stanislaus mit den vielen barocken Ornamenten oder die dreischiffige KircheSt. Corpus Christi aus dem 14. Jahrhundert.
Es gibt jedoch in der Altstadt von Breslau noch weitere Sehenswürdigkeiten, die anderen Stilepochen zugehörig sind. Dazu gehört beispielsweise die barocke Jesuitenkirche mit den imposanten Deckenfresken. Sehr sehenswert sind aber auch die im Stil des Klassizismus errichtete Alte Börse, die Anfang des 20. Jahrhunderts erbaute Markthalle oder das Opernhaus, welches nach dem Entwurf des bekannten Architekten Langhans entstand. Bei einem Besuch in Breslau sollte man sich natürlich auch nicht das Stadtschloss entgehen lassen. Das Schloss wurde in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts gebaut und diente den preußischen Hohenzollern als Residenz, wenn diese in Breslau weilten. Doch auch außerhalb der Altstadt gibt es viel Interessantes zu sehen. So zum Beispiel den Wasserturm, der auf 42 Meter Höhe mit einer Aussichtsplattform ausgestattet ist, von der aus man bei sehr guter Sicht sogar das Riesengebirge mit der Schneekoppe erblicken kann. Beeindruckend ist auch die fast 200 Meter lange Grunwaldbrücke, die ehemals Kaiserbrücke hieß, da sie von Kaiser Wilhelm II. eröffnet wurde. Weitere sehenswerte Objekte sind der Sky Tower, der mit knapp über 200 Metern Gesamthöhe das höchste Gebäude in Polen darstellt oder der im Neu-Tudorstil errichtete Bahnhof.